Kolumbien- Bogotá


Nachdem wir etwa 12 Stunden von Madrid nach Bogotá geflogen sind und nur einmal etwas zu essen bekommen haben (wir würden die Fluggesellschaft Air Europa nicht weiterempfehlen), landen wir hungrig und ziemlich müde in der Landeshauptstadt Kolumbiens um ca. 20 Uhr Ortszeit. Bei den Geldautomaten am Flughafen lernen wir gleich zwei nette deutsche Mädels kennen, mit denen wir uns einen Uber teilen wollen. Als das mit dem Geldabheben nicht gleich klappt, händigt uns eine von ihnen sogleich umgerechnet 200 Euro in kolumbianischen Pesos aus und sagt nur, wir sollen es ihr paypalen, sobald wir Internet im Hostel haben. Von so viel Vertrauensvorschuss waren wir gleich überrascht, aber sie meinte nur, man könne uns ja vertrauen, weil wir Deutsche seien. Hoffentlich wird man uns beim Rest der Reise auch so vertrauensvoll gegenüber treten. Sogleich übernimmt sie auch noch die Organisation des Ubers und wir werden zu unserem Hostel kutschiert. Da wir beide sehr hungrig sind, es aber mittlerweile nach 22 Uhr ist und es somit nichts mehr zu Essen gibt, empfiehlt uns die Hostelmitarbeiterin, beim kolumbianischen Pendant von Lieferando zu bestellen. Gesagt, getan. Nur werden aus den 45 Minuten Lieferzeit für die Pizza an die zwei Stunden. Somit können wir uns schonmal an die kolumbianische Pünktlichkeit gewöhnen 😉 Hundemüde und endlich satt fallen wir dann in einen tiefen aber kurzen Schlaf, den um 5 Uhr sind wir dank Jetlag schon wieder wach.

Wir nutzen den Tag und Jonas meldet uns gleich für eine Stadtrundführung um 10 Uhr an. Davor genießen wir ein Frühstück in der Sonne und sind einfach nur froh, endlich richtig angekommen zu sein. Danach geht’s zur City Tour. Die ist total interessant, nur leider unterschätzen wir die UV Strahlung, welche in der hochgelegenen- und von Bergen umgebenen Stadt im ersten Moment kaum wahrzunehmen war. Natürlich hatten wir uns nicht mit Sonnencreme eingeschmiert. Das war ein Fehler, denn am nächsten Tag schauen wir aus wie Krebse, die typisch naive Touristenröte, die einen ereilt, wenn man denkt, ach, es hat ja eh nur 20 Grad. Naja, daraus lernen wir (wieder mal). Bei der Stadtführung lernen wir unter anderem viel über kolumbianischen Kaffee. Die Führerin erklärt uns, dass guter Kaffee in Kolumbien nicht schwarz aussieht, sondern eher dunkelbraun und wie schwarzer Tee aussieht. Der schlechte Kaffee werde wohl beim Rösten verbrannt damit man die mindere Qualität nicht so rausschmeckt, deshalb ist der dunkler. Außerdem dürfen wir viele unbekannte tropische Früchte vom Markt probieren, deren Geschmack von phänomenal bis fragwürdig reicht. Wir lernen auch noch viel über kolumbianische Kultur und Geschichte, bevor wir uns verabschieden und zum Mittagessen aufbrechen.

Wir gehen auf Empfehlung von Kathi’s kolumbianischer Mitbewohnerin in ein Restaurant, bei dem gleich mal lautstark Rammstein läuft. Uns hätte jetzt kolumbianische Musik besser gefallen, aber gut. Ansonsten ist der Laden richtig cool eingerichtet, überall zusammengewürfelte Couchen, und einfach ein hipper Laden der auch in Berlin stehen könnte. Uns werden Schweinerippchen vom offenen Feuer empfohlen, die wir uns schmecken lassen. Anscheinend reichen die Kolumbianer gerne Soßen mit Koriander zu diversen Essen, was uns positiv überrascht. Dazu eine vegetarische Empanada und wir sind erstmal gestärkt. Danach geht’s dank Jetlag auch schon bald in’s Bett, da Kathi am nächsten Tag einen kleine Wandertour außerhalb von Bogotá geplant hat.

Am nächsten Tag bestellen wir uns um 7:30 Uhr morgens einen Uber zu der Bushaltestelle, von wo aus der Bus uns in’s Hinterland bringen soll. Wir sehen uns schon nach einem Tag Großstadt nach Wandern und Ruhe. Nach ca. 30 Minuten kommen wir im Matarredonda Ecological Park an und stärken uns erstmal mit einer Suppe bei dem einzigen Restaurant dort. Danach treten wir bei strahlendem Sonnenschein die kleine Wanderung zu einer Lagune an. Es gibt interessante Flora und Fauna zu bestaunen und wir werden mit tollen Ausblicken belohnt. Auf dem Rückweg beschließen wir, die zweite Tour zu einem Wasserfall ausfallen zu lassen, da die Sonne unsere Sonnenbrände doch recht plagt und Kathi nicht ganz gesund ist. Wir gehen zurück, trinken und essen im Restaurant noch Dinge, die uns bisher unbekannt waren und nehmen den nächsten Bus zurück in die Hauptstadt.

Dort angekommen wollen wir uns wieder einen Uber zum Hostel zurück bestellen, da die Gegend um die Bushaltestelle für etwas gefährlich gehalten wird. Es scheint sich tatsächlich um einen sozialen Brennpunk dort zu handeln, aber da wir keinen Uber bekommen, treten wir einfach doch den Fußweg an. Außer dass wir ein paar Mal angeschnorrt werden, passiert auch nicht viel und wir sind bald wieder in der wunderschönen Altstadt wo wir uns mit leckerem Streetfood stärken. Danach geht’s ab in’s Hostel frisch machen, wir planen noch ein Bier trinken zu gehen. Wir finden ein süßen kleinen Innenhof, von denen es so viele in Bogotá gibt und trinken lokales Bier. Dort werden wir jedoch so müde, dass wir danach gleich wieder den Heimweg antreten und ins‘ Bett fallen.

Der nächste Tag ist leider auch schon unser Abreisetag, Abends um 18:30 Uhr geht unser Bus nach Santiago de Tolú. Das ist die Stadt, von der aus wir mit dem Boot zur Isla Palma fahren, unserem ersten Volunteering Job in einem Hostel. Geplant war an diesem Tag noch einiges, jedoch wird Kathi richtig krank und wir verbringen den Tag im Hostel anstatt weiter die Stadt zu erkunden. Auf dem Weg zur Karibikküste hoffen wir, dass die Erkältung dann vom milden Klima ausgemerzt wird. Juhu, 24 Stunden Busfahrt stehen an!
Verfasst von Kathi

Erster Tag, erstes Frühstück mit warmer Sonne im Rücken

Ein verwilderter Balkon
Kartoffeln und Fleisch (erinnert mich an das deutsche Kassler)

Graffiti – in La Candelaria (Altstadt von Bogotá)

Eine Antwort zu “Kolumbien- Bogotá”

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